Guizhou China
Die chinesische Provinz Guizhou ist eine relativ junge Provinz in China, die erst während der Ming-Dynastie vor rund 500 Jahren Teil des chinesischen Kaiserreiches wurde. Guizhou liegt im gebirgigen Süden des chinesischen Binnenlandes, am Fuß des Himalaya.
Guizhou ist ungefähr halb so groß und hat rund halb so viele Einwohner wie Deutschland. Die Provinz ist eine der wirtschaftlich am wenigsten entwickelten Regionen von China. Jedoch grenzt Guizhou an die Stadt-Provinz Chongqing, die das Zentrum der wirtschaftlichen Entwicklung des chinesischen Westens ist und zum "Shanghai von Westchina" werden soll. Es ist zu erwarten, dass auch Guizhou von den massiven Investitionen in Chongqing profitieren wird.
Zahlreiche nationale Minderheiten leben in Guizhou. Der Anteil der Han-Chinesen in Guizhou ist mit nur 62% relativ gering. Die größten Minderheiten in Guizhou sind die Miao, die Buyi und die Dong. Durch die bergige und teils schwer zugängliche Region haben sich in Guizhou viele regionale Traditionen und Sprachen entwickelt, die sich bis heute erhalten haben.
Das wohl bekannteste Produkt aus Guizhou ist der Maotai-Schnapps. Guizhou ist zwar eine der wirtschaftliche am wenigsten entwickelten Provinzen Chinas, jedoch mit einer großen kulturellen und landschaftlichen Vielfalt.
Landschaft und Natur in Guizhou
In Guizhou befindet sich einer der größten Wasserfälle Chinas, der Huangguoshu Pubu was übersetzt etwa bedeutet Wasserfalll der Gelben Obstbäume. Der 67 Meter hohe Wasserfall liegt im Naturpark Huangguoshu und kann touristisch besucht werden. Zahlreiche Aussichtspunkte sind um den Wasserfall herum angebracht. Vom Bahnhof in Guiyang fahren Touristenbusse direkt zum Wasserfall.
Guizhou ist auch touristisch bisher nur wenig entwickelt und daher eher ein Reiseziel für Reisende, die abseits der ausgetretenen Touristenpfade auf Entdeckungstour gehen möchten. Die Menschen in Guizhou sprechen jedoch in der Regel kein Englisch, so dass die Verständigung nicht immer einfach ist.
Kulturelle Minderheiten in Guizhou
In China gibt es neben den Han-Chinesen, die rund 90% der Gesamtbevölkerung stellen, noch 55 nationale Minderheiten, die oft andere Traditionen und Bräuche haben, teilweise auch andere Schriftsysteme benutzen und fast immer andere Sprachen sprechen als das Hochchinesische.
Guizhou ist eine der Provinzen mit eine relativ hohen Anteil an nationalen Minderheiten, denn rund 37% der Einwohner Guizhous gehören nicht zu den Han-Chinesen. Viele der Minderheitien spalten sich ihrerseits wieder in Gruppen von wenigen Dörfern, die eigene Traditionen pflegen. Aufgrund der bergigen und teilweise schwer zugänglichen Gegend haben sich lokale Traditionen oft bis heute erhalten.
Wetter in Guizhou
Der Westen der Provinz Guizhou ist Teil des Yunnan-Guizhou Hochplateaus, während der Osten der Provinz eher bergig ist.
Das Klima Guizhous ist feucht und subtropisch, mit heißen und feuchten Sommern und kühlen Wintern. Die tiefsten Temperaturen werden im Januar erreicht und liegen nur wenige Grad über dem Gefrierpunkt. Im Sommer wird es in Guizhou oft über 30 Grad heiß. Durch das feuchte Klima ist der Himmel ist oft Wolkenverhangen und ähnlich regnerisch wie Deutschland.
Trotz der ausreichenden Regenfälle hat die Provinz in den letzten Jahren Probleme mit der Wasserversorgung sowie zahlreiche weitere Umweltprobleme.
Fotos: Wasserfall (Public Domain), Miao