China auf Chinesisch
Die chinesische Kultur ist schon viele Jahrtausende alt und während dieser langen Zeit war China immer so etwas, wie das Römische Reich in Europa war. China hat im Laufe der Jahrtausende nicht immer existiert, manchmal war das Land für Jahrhunderte in kleine Fürstentümer und Königreiche zerfallen, die sich gegenseitig bekriegten. Dann wieder gelang es einem der Königreiche, alle anderen zu unterwerfen, und das Gebiet des heutigen China zu einigen.
Entstehung des Namens China
Vor etwas mehr als zweitausend Jahren existierte im heutigen China ein solches Reich, das alle anderen Königreiche unterworfen hatte. Dieses Reich war die "Qin-Dynastie", eine der großen chinesischen Kaiser-Dynastien. Sie existierte von 221 bis 207 vor unserer Zeitrechnung. Zuvor war das Haus der Qin ein Fürstentum, das bereits seit etwa dem Jahre 900 vor unserer Zeitrechung existierte, und sich nach und nach ausgedehnt und anderen Reiche unterworfen hatte.
In dieser Zeit gab es auch eine erste Blüte in den Handelsbeziehungen zwischen dem fernen Orient und dem damals in Europa herschenden Römischen Reich. Der Handel verlief über verschlungene Karavanenwege, entlang der sagenumwobenen Seidenstraße, durch Afghanistan, Persien und das Osmanische Reich bis in das heutige Italien.
Die Qin-Dynastie (ausgesprochen "Tchinn", mit einem "ch"-Zischlaut und einem kurzen "i") war damit vermutlich der Namensgeber des heutigen China. Denn in Rom wurde das ferne Land, aus dem wertvolle Seide und seltene Gewürze kamen, als das Land "Qin" (Tchinn) bekannt, und dieser Name hat sich in Europa erhalten. Aus "Chinn" wurde dann im Laufe der Jahrtausende "Chin-a" und so kam China zu seinem heutigen Namen.
China auf Chinesisch
Doch China heißt nur im Westen China, auf Chinesisch hat das Land einen völlig anderen Namen. Denn die Qin-Dynastie war nur eine von vielen chinesischen Dynastien, und nicht einmal die wichtigste. Wesentlich prägender für das chinesische Selbstverständnis war die ihr nachfolgende "Han-Dynastie". Das Kaiserhaus Qin wurde durch Bauernaufstände gestürzt und es gelang einem kaiserlichen Beamten, die Macht im riesigen Reich an sich zu nehmen und eine neue Dynastie zu begründen. Der Beamte und neue Kaiser führte viele wichtige Reformen durch, die von den Qin-Kaisern vernachlässigt worden waren, und legte den Grundstein für den Aufstieg der chinesischen Kultur.
Noch heute nennen sich die Chinesen selbst "Han-ren", also wörtlich übersetzt "Han-Menschen" oder "Han-Bürger". Die Han-Chinesen stellen in China mit über 90% Bevölkerungsanteil die überwiegende Mehrheit der Einwohner.
Seit der Zeit der Han-Dynastie und ihrer Verwaltungsreformen war das chinesische Kaiserreich die dominierende Macht in Asien und für die Einwohner Chinas wurde es zur Selbstverständlichkeit, das eigene riesige Kaiserreich als Zentrum der Welt zu sehen, umgeben nur von einigen kleinen Königreichen und wilden Reiterstämmen im Norden. Das chinesische Imperium war für Jahrtausende das unbestreitbare Zentrum der (bekannten) Welt.
Zongguo, das Land der Mitte
Daher lag es Nahe, das Land auch dem entsprechend zu nennen, nämlich Das Reich der Mitte, oder auf chinesisch "Zhong-guo". Das ist verrgleichbar mit unserem europäischen Mittelmeer, das zu römischer Zeit eben auch der Mittelpunkt der (bekannten) Welt war, und dem entsprechend benannt wurde.
Neben dem traditionellen Kurznamen Zhong-guo (ausgesprochen Dschung-Guo) hat das Land auch noch einen offiziellen, längeren Namen. Die Volksrepublik China heißt auf chinesisch Zhong-guo Ren-min Gong-he-guo. Einzeln übersetzt also:
- Zhong-guo = China (Land der Mitte)
- Ren-min = Volk, Bevölkerung
- Gong-he-guo = Republik
China in chinesischen Schriftzeichen
In China wird der Landesname allerdings eher selten in westlichen Buchstaben geschrieben, sondern üblicherweise in der eigenen Schriftart, den chinesischen Schriftzeichen.
Die Zeichen für den Namen China, also Zhong-guo sind 中国, der komplette Landesname in chinesischen Schriftzeichen, also Zhong-guo Ren-min Gong-he-guo lautet 中国人民共和国.