Verbotene Stadt in Peking
Der ehemalige Kaiserpalast mit den Palastanlagen und kaiserlichen Gärten in der Pekinger Innenstadt ist heute einer der bekanntesten Besuchermagneten in China. Die Verbotene Stadt heißt auf chinesisch 紫禁城 (Zijincheng), was so viel wie Purpurne Verbotene Stadt bedeutet. Zumeist wird das Areal jedoch nicht als Verbotene Stadt bezeichnet, sondern es wird der Name 故宫 (Gugong) benutzt, also Kaiserpalast.
Die Verbotene Stadt hat Eingangstore an allen vier Himmelsrichtungen. Das bekannteste Eingangstor zur Verbotenen Stadt ist jedoch das nördliche Tor, hin zum Tiananmen-Platz. Dabei ist der Platz eigentlich nach dem Tor benannt, denn es ist heißt 天安门 (Tian-an-men), was so viel bedeutet wie das Tor des himmlischen Friedens.
Herkunft des Namens Verbotene Stadt
In dem Bereich der Palastanlagen des ehemaligen Kaiserpalasts stehen rund 890 Paläste und unzählige kleine und große Gebäude, Wohnhäuser von Angehörigen und Mitarbeitern der chinesischen Kaiser, Wirtschaftsgebäude, Pavillions und Lagerhäuser. Die Ausmaße der Anlage gleicht also eher der einer ganzen Stadt, und nicht eines einzelnen kaiserlichen Palastes.
Dem einfachen Volk war jedoch der Zutritt zu den kaiserlichen Palastanlagen verboten, hier hatten nur adlige und Bedienstete des kaiserlichen Hofes Zugang. Daher hat sich im Volksmund der Name Verbotene Stadt etabliert.
Erst mit der Abdankung des letzten chinesischen Kaisers Pu Yi nach der republikanischen Revolution 1911 änderte sich dies. Der Kaiser lebte noch einige Jahre in der Verbotenen Stadt, bis er diese im Jahre 1924 endgültig verlassen musste und die Tore der Verbotenen Stadt für die Bevölkerung geöffnet wurden.
Architektur und Geschichte der Verbotenen Stadt
Die Verbotene Stadt wurde in der Zeit der Ming-Dynastie vor rund 600 Jahren durch den chinesischen Kaiser Yongle gebaut und durch seine Nachfolger noch erweitert. In den Jahren zwischen 1406 und 1420 sollen angeblich bis zu einer Million Arbeiter an den Palastanlagen der Verbotenen Stadt gebaut haben.
Die Verbotene Stadt stellt ein Meisterwerk der chinesischen Architektur und Landschaftsgestaltung dar. Die Nachfolger des Ming-Kaisers Yongle haben die Verbotene Stadt erweitert, jedoch nicht grundlegend verändert, wodurch die damalige Architektur der Palastanlagen bis heute erhalten geblieben ist. Auch in den Jahren der Kulturrevolution unter Mao Zedong, als in China im ganzen Land kulturelle Denkmäler und Einrichtungen unwiederbringlich zerstört wurden, hat die Verbotene Stadt nur wenig Schaden genommen.
Die Verbotene Stadt enthält viele architektonische und handwerkliche Schätze, die handgeschnitzten Balustraden aus Marmor, geschnitze und kunstvoll bemalte Holzverziehrungen an den Decken und Wänden der Innenbereiche, glasierte und teilweise bemalte Dachziegel.
Die Verbotene Stadt ist auf einer Grundfläche von rund 720.000 m² gebaut und belegt eine bebaute Fläche von rund 150.000 m² duch seine 890 Paläste und weitere Gebäude. Insgesamt, so wird gesagt, hat die Verbotene Stadt "genau 9.999 1/2 Räume", denn nach einer chinesischen Legende durfte nur der Himmel einen Palast haben, der 10.000 Räumen besitzen. Wobei im chinesischen die Zahl 一万 (yi wan) Zehntausend symbolisch auch die Bedeutung für "unendlich viel" hat. Nur der Palast des Himmels durfte also unzählbar viele Räume haben.
Die irdischen "Söhne des Himmels", so wurden die chinesischen Kaiser bezeichnet, mussten sich also mit einem bescheideneren Palast mit noch zählbaren 9.999 und 1/2 Räumen abfinden.
Die Verbotenen Stadt umgibt eine 3428 Meter lange und 10 Meter hohe Mauer. An der Außenseite der Mauer wurde außerdem ein 52 Meter breiter und 6 Meter tiefer Wasserkanal angelegt, um die Verbotene Stadt vor Eindringlingen zu schützen. Zu jeder Himmelsrichtung hin hat die Verbotene Stadt ein Eingangstor, über dem sich ein breiter Turm befindet.
Die Verbotene Stadt besuchen
Heute ist die Verbotene Stadt besonders ein touristischer Anziehungspunkt in Peking. Bei einer Chinareise, und besonders bei einer Reise nach Peking, ist ein Besuch der Verbotenen Stadt fast ein "Pflichtprogramm", denn sie stellt eine der eindrucksvollsten und am besten erhaltenen Zeugnisse der chinesischen Geschichte dar.
Die Verbotene Stadt liegt an der Nordseite des Platzes des Himmlischen Friedens (Tiananmen-Platz) und umgeben von einer Reihe weiterer touristisch interessanter Orte und Gebäude. Der Zugang vom Tiananmen-Platz aus, mit dem weltbekannten Mao-Bild über den Toren, ist tagsüber geöffnet. Es wird jedoch ein Eintrittspreis verlangt und auch innerhalb der Verbotenen Stadt kosten einige Bereiche noch einen zusätzlichen Eintrittspreis.
Wer gerade nicht nach Peking unterwegs ist, kann auch einen virtuellen Rundgang durch die Verbotene Stadt unternehmen. Das Palastmuseum in Peking hat zusammen mit IBM eine Software für einen virtuellen Rundgang durch die Verbotene Stadt entwickelt, die auf allen drei PC-Betriebssystemen (Linux, Windows, OS X) installiert werden kann. Zum Download der Virtuellen Verbotenen Stadt.