Ming-Dynastie - Chinesische Kaiserdynastien
Die Ming-Dynastie wurde durch den Rebellenführer Zhu Yuanzhang gegründet, einem der Anführer der Roten Turbane, die gegen die mongolische Yuan-Dynastie gekämpft hatten. Eine Flottenschlacht auf dem Poyang-See im Jahr 1363 brachte die Entscheidung für den künftigen Kaiser von China, und fünf Jahre später gründete er die Ming-Dynastie.
Bereits zu Beginn der Ming-Dynastie wurde mit großen Bauprojekten begonnen, um die Wirtschaft Chinas wiederzubeleben nach den Jahren der mongolischen Herrschaft. Zum Beispiel wurde die Chinessiche Mauer stark verlängert und repariert. Außerdem zentralisierte der ehemalige fortan Rebellenführer alle Macht in den Kaiser. Alle Ministerien wurden ihm persöhnlich unterstellt.
Während der Ming-Dynastie blühte in China die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung auf, unter Anderem durch den Handel mit Europa. Denn Länder wie Portugal und Spanien hatten durch die Eroberung des amerikanischen Kontinents große Mengen Silber und andere Edelmetalle zur Verfügung, die sie großteils in China ausgaben um Seide, Tee und andere ostasiatische Produkte zu erstehen.
Zwar hatten auch die Ming-Kaiser Schiffe ausgesandt, um die Weltmeere zu erkunden, und es wird vermutet, dass diese bis Afrika und sogar bis Amerika segelten. Jedoch sah sich China als Zentrum der Welt (so auch der Name des Landes auf chinesisch) und daher keine Notwendigkeit, diese fernen Gebiete näher zu erforschen oder gar zu besetzen. Lernen konnte China von den Barbaren ja ohnehin nichts.
Mitte des 15. Jahrhunderts entschied sich der Ming-Kaiser gar, gänzlich auf eine Flotte zu verzichten und praktisch alle Schiffe der chinesischen Flotte zu zerstören. Diese Politik des kompletten Isolationismus sollte sich noch Jahrhunderte später auswirken, als immer mehr europäische Staaten mit ihrer fortschrittlichen Technologie im stillstehenden China auftauchten.
Der größte Feind der Ming-Kaiser war jedoch das Mandschurische Reich im Nordosten. Den Mandschurischen Reitern gelang es, die chinesische Mauer zu überwinden und in das Land der Ming-Dynastie einzudringen. Zur gleichen Zeit hatten Dürren weiter Teile des chinesischen Nordens geschwächt und zu regionalen Aufständen beigetragen. Im Jahr 1644 gelang es den Mandschuren schließlich, Peking zu erobern und die Ming-Dynastie ging zu Ende.