Qing-Dynastie - Chinesische Kaiserdynastien

Qing-Dynastie - Chinesische Kaiserdynastien

Die Qing-Dynastie war die letzte große chinesische Kaiserdynastie. Eigentlich war die Qing-Dynastie jedoch gar nicht chinesisch sondern mandschurisch. Das Mandschurische Reich lag nordöstlich von China und nördlich der koreanischen Halbinsel. Im Jahre 1644 gelang es mandschurischen Truppen, die chinesische Ming-Dynastie zu stürzen und als Qing-Dynastie die Herrschaft in Peking zu übernehmen.

Unter der Qing-Dynastie wurden die Han-Chinesen Bürger zweiter Klasse im eigenen Land. Alle Männer wurden bei Androhung von Todesstrafe gezwungen, den Mandschurischen Zopf zu tragen und es wurde ein neue Kleidung für ale Han-Chinesen eingeführt. Diese Politik führte zu zahlreichen Aufständen, bei deren Niederschlagungen zehntausende Menschen ums Leben kamen.

Die Politik der Apartheit zwischen Mandschu und Chinesen wurde jedoch zunehmend missachtet. Trotz eines Eheverbots zwischen Mandschu und Chinese wurde es innerhalb des Mandschurischen Adels immer übicher, auch Han-Chinesische Nebenfrauen zu haben. Auch das offiziell in einen mandschurischen Norden und einen han-chinesischen Süden getrennte Peking vermischte sich zunehmend.

Bereits wenige Jahre nach Beginn der Qing-Dynastie hielt die chinesische Sprache wieder Einzug am Kaiserhof und auch die Palastdienerschaft bestand zunehmend aus Han-Chinesen. Selbst der erste Kaiser der Qing-Dynastie hatte han-chinesische Ehefrauen und konvertierte zum Buddhismus. Bald war Mandschurien zu einem Teil des chinesischen Kaiserreiches geworden. Heute nennt man es "die ehemalige Mandschurei" oder einfach nur 东北 "Dongbei", der Nordosten.

Das Ende der chinesischen Kaiserdynastien

Das große Reich der Qing-Kaiser setzte die nach innen gewandte politische Tradtition der Ming-Dynastie fort, und China fiel technologisch immer weiter zurück, während Japan, die USA und Europa ihre Gesellschaft und Technologien weiterentwickelten und von gegenseitigem Handel und Wissensaustausch profitierten. Als die ausländischen Mächte immer stärker auf eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Öffnung Chinas drängten, hatten die Qing-Kaiser dem wenig entgegenzusetzen.

Nach zahlreichen Kriegen gegen die Großmächte der damaligen Zeit war die Qing-Dynastie stark geschwächt und wurde zunehmend gezwungen, sogar Kolonialstädte auf chinesischem Gebiet zu akzeptieren. So erhielt das Deutsche Reich die Hoheit über die heutige Stadt Qingdao, wo noch heute das bekannteste Bier in China gebraut wird.

Zunehmend kam es zu Rebellionen und lokalen Revolten im rieseigen Kaiserreich. Die größte Katastrofe vor dem Zweiten Weltkrieg fand zwischen den Jahren 1851 und 1864 in China statt, als es einem zum Christentum konvertierten Arbeiter in Südchina gelang, eine immer größere Schar religiöser Eiferer um sich zu sammeln. Er selbst sah sich als "Jüngeren Bruder von Jesus". Beim Taiping-Aufstand, dem blutigsten Bürgerkrieg der Geschichte, starben über 20 Millionen Menschen. Erst durch das Eingreifen der ausländischen Besatzungsmächte konnte der Aufstand niedergeschlagen werden.

Die zaghaften Versuche der Qing-Kaiser, das chinesische Reich zu modernisieren, trugen nur wenige Früchte. Zwar wurden Eisenbahnlinien und Telegraphen gebauten, jedoch blieben die Unternehmungen regional begrenzt. Wegen des geringen technischen Wissens im Qing-Reich waren mit dem Bau insbesondere ausländische Unternehmungen betraut.

Im Jahre 1911 war die Qing-Dynastie dann endgültig am Ende. Nachdem durch den Xinhai-Aufstand der letzte Qing-Kaiser gestürtzt war, rief Sun Yatsen eine Republik nach westlichem Vorbild aus. In den folgenden Jahren kam es noch zu einige Versuchen, eine neue Kaiser-Dynastie zu etablieren, die jedoch allesamt nach wenigen Monaten scheiterten.

Die Jahrzehnte nach dem Untergang der jahrtausende alten Kaiserdynastien waren geprägt von politischen Unruhen und Ungewissheit. Verschiedene Ideologien konkurrierten miteinander, teilweise in blutigen Auseinandersetzungen, die zum chinesischen Bürgerkrieg führten.

Dazu kam der Angriff des Japanischen Kaiserreiches auf China während des Zweiten Weltkriegs. Erst der Sieg der kommunistischen Gruppen über die Republikaner und die Ausrufung der Volksrepublik China im Jahre 1949 gab China wieder eine stabile Zentralregierung, fast vierzig Jahre nach dem Untergang der Qing-Dynastie.

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