Bevölkerungsentwicklung Chinas

Bevölkerungsentwicklung Chinas

Traditionellen chinesische BauernmöbelChina ist das Land mit der größten Bevölkerung weltweit. Hier leben auf knapp über 9.000.000 Quadrakilometern rund 1.300.000.000 Menschen. Warum aber ist China so überbevölkert, und ist es das wirklich? Wieso leben heute so viele Menschen in China?

Fruchbares Land in China

Die Geographie Chinas kann in zwei Hälften geteilt werden, einen westlichen Teil und einen Östlichen. Westchina hat nur eine relativ niedrige Bevölkerungszahl, gemessen an der Größe des Gebietes. Westchina besteht in der Hauptsache aus Bergen und gebirgigem Gelände im südlichen Teil, während der nördliche Teil trocken ist und teilweise von Wüsten und wüstenähnlichen Gebieten bedeckt ist.

Der Ostteil Chinas ist jedoch sehr fruchtbar und eignet sich hervorragend für den Anbau von landwirtschaftlichen Produkten und zur Viehzucht. So war es bereits vor vielen Jahrhunderten möglich, dass dieses Kerngebiet Chinas eine relativ große Zahl an Menschen ernähren konnte.

Das Land im Osten der Volksrepublik verdankt seine Fruchtbarkeit unter anderem drei riesigen Flusssystemen, die im Norden, in der Mitte und im Süden Chinas verlaufen, und die die historischen Lebensadern des Landes bilden.

Bäuerliche Tradition

China hat sich erst sehr spät von einer Agrargesellschaft in eine städtische Gesellschaft gewandelt. Genaugenommen hält die Wandlung auch im Augenblick noch an, und wird wohl erst in den 2020er Jahren weitgehend abgeschlossen sein. Bis in die 1980er Jahre hinein war China eine fast homogene "Bauerngesellschaft", mit der dazu gehörenden Tradition, dass viele Kinder den eigenen Status erhöhten.

Ähnlich wie in Europa vor rund 100 Jahren, galt es auch unter Chinas Bauern als vorteilhaft, möglichst viele Kinder zu haben. Diese konnten bei der Ernte helfen, und die männlichen Nachkommen würden später einmal die Eltern versorgen, wenn diese alt sind und nicht mehr auf dem Feld arbeiten können.

Mädchen hingegen galten als Last und Unglück, da sie später einmal in eine andere Familie einheiraten würden, und dann "verloren" sind für die eigenen Eltern, also ein "Fehlinvestition". Die chinesische Regierung versucht allerdings bereits seit der kommunistischen Machtübernahme vor über 50 Jahren, diese Tradition zu beenden.

Während der maoistischen Zeit wurden die Menschen über Propaganda-Kampagnen sogar dazu ermuntert, möglichst viele Kinder zu haben. Nach der maoistischen Doktrin würden erst möglichst viele Einwohner das Land stark machen.

Erst mit dem Ende der Maoisten und der Übernahme der Regierung durch die Reformer um Deng Xiaoping wurde diese Politik beendet und ins Gegenteil umgekehrt. Seit dem Ende der 1970 wird vom Staat nun ein Ein-Kind-Politik in China durchgesetzt.

Obwohl es für diese Politik eine Reihe von Ausnahmen gibt und auch heute noch -- trotz offizieller Einkindpolitik -- die Einwohnerzahl Chinas weiter steig, hat sie erstmals zu einer deutlichen Verlangsamung der Bevölkerungsentwicklung in China geführt.

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